Der Osten Deutschlands

16. 9. 2019 ||| Eine Woche auf den Spuren von Herrchens Opas Oma, klingt kompliziert, ist es aber nicht. Einer von Herrchens Opas kam aus Belgien, hatte aber eine Oma, die aus Oberwiesenthal stammte, also ist Herrchen zu einem Zweihundertundvierundvierzigstel Oberwiesenthaler. Hat er aber nichts von gespürt, als wir dort waren. Aber fangen wir von vorne an:

Unsere erste Station war Weimar. Der Ort ist bekannt dafür, dass zwei der berühmtesten Deutschen dort auf dem Marktplatz auf einem ganz hohen Sockel stehen. Das sind übrigens nicht Franz Beckenbauer und Boris Becker! Herrchen ist mit uns in der Stadt umhergelaufen und hat versucht sich an Eindrücke zu erinnern, die er bei seinem letzten Besuch in Weimar gewonnen hatte - drei Wochen bevor die Mauer fiel. Mir haben die Wiesen und Spazierwege am Ufer der Ilm mehr gefallen als all' die großen Häuser von Herrn Goethe.

Der nächste Tag begann damit, dass Supermann direkt neben mir ins Pflaster eingeschlagen ist, dann begann es zu regnen und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf.

Glücklicherweise kam am nächsten Morgen wieder die Sonne heraus und so konnten wir das Jagdschloss Moritzburg genau so wie die Festung Königstein bei herrlichem Sonnenschein und trocken genießen.

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in einem tollen Hotel in Bad Schandau. Hier gab es die schönsten Spazierwege in Wäldern und entlang der Elbe. Während meine Menschen sich im Wellnessbereich in die Sauna setzten, habe ich meinen roten Kong unter dem großen Bett versteckt um zu sehen, ob sie ihn finden würden. Natürlich haben sie ihn nicht gefunden und dort liegen gelassen. Aber die lieben Leute vom Hotel haben ihn gefunden und ihn mir sofort per Post nach Hause geschickt. Das finde ich sehr lieb!

Die letzten zwei Tage verbrachten wir dann dort, wo Opas Oma lebte und wo Herrchens Mutter Skifahren gelernt hatte: in Oberwiesenthal. Zuerst besuchten wir den Bärenstein, weil Opa dort öfter abgestiegen sein soll. Die Gaststube sah noch genau so aus, wie Opa sie vor dem Krieg verlassen hatte, glaube ich, und die Leute, die da saßen, waren vielleicht auch noch dieselben!? Auf jeden Fall war das kein Jugendtreff.

Nach der Fahrt in der Gondel im Frühsommer war die Fahrt mit der Oberwiesenthaler Schwebebahn schon kalter Kaffee für mich; kein Grund mehr zur Aufregung. Auch die prustende und stinkende Lokomotive am Bahnhof konnte mich nicht beeindrucken, obwohl die Menschen alle sofort [aus Sicherheitsgründen?] ihre Gesichter hinter ihren Handies versteckten.

Insgesamt habe ich über 1.480 Kilometer bequem und ruhig im Auto schlafen können, denn die Straßen in Ostdeutschland sind in einem viel besseren Zustand als hier in der Eifel. Und bei einer kurzen Rast auf der Rückfahrt parkte Herrchen unser Auto genau neben einem Schießstand. Da wurde ununterbrochen mit Gewehren und Pistolen geballert, hat mich aber auch nicht tangiert. Ich habe mir die Beine vertreten und die Blase geleert, so wie es von einem großen deutschen Schäferhund eben erwartet wird.

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Der Westen Deutschland

Ein Samstag in Andernach

23. 9. 2019 |||  Waren wir gerade noch an den Ufern der Elbe unterwegs, so sind wir nun schon wieder in heimatlichen Gefilden am Ufer des Rheins spazieren. Die Sonne hat uns nach Andernach gelockt und wir haben uns dort mal mit Touristenaugen bewegt.

Gleich nach unserer Ankunft kam die erste Wende: Ein großer Ausflugsdampfer brachte 600 alte Menschen mit einem gekonnten Wendemanöver auf den Weg zu einem Geysir, den sie mit ihren Rollatoren nur schwer erreicht hätten, ohne den Frühstückssekt zu verschütten. Auf ein solches Boot wollten wir nicht und begaben uns gleich einmal in einen kleinen Sitzstreik.

Die nächste Wende kam gleich danach: Das Aus für einen Traumurlaub im Wohnmobil! Die Idylle auf dem Parkplatz gleich neben den Industriehallen weckte weder Fernweh noch Lust auf Freiheit und Reisen. Der Mann auf den Gartenstühlen war der einzige Revoluzzer, der sich das Herausstellen seiner Möbel nicht verbieten lassen wollte. Toll !

Dann entdeckten wir die Kaminzimmer im Stadtschloss. Irgendwie bekam man hier den Eindruck, die Burgen und Schlösser im Osten waren besser gepflegt, einfach wohnlicher. Ich habe für mich zwar eine Unterkunft gefunden, aber der Nachbar hat ganz schön doof geguckt. War ganz schön lästig.

Und als wir am Ende unseres Rundganges wieder an den Rhein kamen, saß der Angler immer noch da und hatte nichts gefangen. Gar nichts.

Wie langweilig.

Nix gefangen?
Nix gefangen?

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Andernach

Das ist die Wende.
Kurzer Sitzstreik
Lässig abwarten
Der mag mich!
Urlaubsidylle
Kaminzimmer zu vermieten
Schlosshund
Was guckst Du?
Nur so!

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Immer wieder Groet

12. 10. 2019 ||| Groet ist immer eine Reise wert!
Nun bin ich schon das dritte Mal in meinem kurzen Leben in Groet und ich kenne jeden Strauch, jeden Baum und jede Düne. Das Ferienhaus ist gemütlich wie immer, schön groß und mollig warm; nur morgens wecken mich die frühen Linienbusse, die durch den nächtlichen Ort zu rasen scheinen. Trotzdem ist und bleibt diese Dünenlandschaft von Noordholland das Lieblingsreiseziel meines Rudels, das seit dem Jahr 2000 nun schon das 14. Mal dort ist.

Jeden Tag gibt es einen großen und mehrere kleine Spaziergänge in die Heidelandschaften, die hohen Dünen und den Strand. Am Himmel spielen dicke Wolken fangen, lassen uns aber fast immer trockenen Fusses zurück nach Hause kommen.
Das Fischrestaurant macht Ferien, aber das Lekker Puh versorgt mein Rudel wie immer mit Leckereien. Die Ausflüge nach Schoorl und Bergen zeigen, dass sich nicht viel verändert hat.
Groet ist einfach Erholung pur.

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