Welpenknigge

Benehmen lohnt sich

7. 11. 2017 ||| Und schon wieder hat ein neues Zeitalter in meinem Leben angefangen und damit meine ich nicht, dass ich den Reifen in der Hundeschule schon beim zweiten Besuch nicht mehr gebraucht habe und dass der Trainer sehr ungläubig geguckt hat, wie aufmerksam ich auf Frauchens Befehle und Handzeichen reagiere, zu ihr laufe, wenn sie mich ruft, mich hinsetze, wenn ich den erhobenen Finger sehe, und mich hinlege, wenn ich es soll.
Das Neue in den letzten Tagen ist, dass ich "erwachsener" behandelt werde und so besser beweisen kann, dass ich noch längst kein Erwachsener bin.
So kann ich mich mehr unbeobachtet im Haus bewegen, was ich natürlich zu Erkundungen ausnutzen muss. Erst hat einmal die Ecke einer Wand dran glauben müssen, dann habe ich mir mal das Clopapier aus dem Gäste-WC ins Wohnzimmer geholt. Während ich beim Versuch, die Ecke etwas abzurunden, ein sofortiges Donnerwetter zu hören bekam, herrschte nach meiner Clorollen-Entführung eher Heiterkeit. [Tatsächlich habe ich auch nur ein einziges Blatt kaputt gemacht!]

Bis letzte Woche durfte ich mit Herrchen toben, wie ich wollte. Während er ziemlich dicke Haut hat und meine Zähne ihn kaum verletzen konnten, habe ich Frauchen doch einige Male geritzt, so dass diese Woche nun eine ganz anderes Gangart eingeschlagen wurde. Ich werde nur noch gestreichelt, wenn ich ruhig bin und keine Zähne einsetze. Ich hätte es letzte Woche noch glatt geleugnet, dass so etwas Langweiliges Spass machen könnte, aber jetzt kuschel ich ganz gerne ganz ruhig. Eben bin ich sogar bei Herrchen auf dem Schoß einfach eingeschlafen, war toll.

Life is a game

11. 11. 2017 ||| Niemand berichtet, dass ich nun schon seit drei Wochen absolut stubenrein bin. Niemand lobt mich, weil ich nachts leise bin und durchschlafe. Gelobt werde ich zwar oft, aber nicht für die wichtigen Dinge im Leben meiner Menschen, sondern für die Kleinigkeiten, wie Sitz an der Bordersteinkante an der Straße, die zum Park führt. Natürlich kann ich das inzwischen ohne Befehl. Ist doch Kinderspiel.

Nicht ganz so einfach ist es, zwei oder drei Spielzeuge gleichzeitig im Maul herumzuschleppen. Aber zwei schaffe ich auch locker ;))

Modeln macht auch Spaß!

12. 11. 2017 ||| Ich kann es nicht glauben, jetzt wiege ich schon über 10 kg und man kann meine Rippen immer noch gut fühlen. Ich glaube, ich habe schwere Beine, denn die wachsen noch schneller als meine Ohren.

Angeblich sind meine Beine schon so lang, dass sie runter bis zum Boden gehen! So lange Beine sind ja ein Kennzeichen für Models und deshalb durfte ich heute mit in die Glasfachschule gehen ins Fotostudio, wo Herrchens ehemalige Kollegen und noch Freunde ein paar Aufnahmen von uns machten

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Probelauf Nahverkehr

19. 11. 2017 ||| Fast 30.000 ausländische Deligierte haben die Bonner UN-Klimakonferenz verlassen, da darf ich meinen ersten Ausflug in die Stadt Bonn zu Monikas Büro als Probelauf machen, schließlich soll ich bei meiner ersten Fahrt im Berufsverkehr nicht durchdrehen und einen Aufstand machen.
Den Nahverkehrszug kenne ich ja inzwischen schon -bin ja vor drei Wochen damit von Rheinbach nach Meckenheim gefahren-, so dass ich damit überhaupt kein Problem hatte, wie die Bilder unten beweisen.
Auf dem Bonner Hauptbahnhof wurde es schon interessanter, denn die Hallen der U-Bahn sind viel lauter und die Bahn, die ja eigentlich keine U-Bahn, sondern eine stinknormale Straßenbahn ist, die zufällig ein paar Stationen unter der Bonner Innenstadt lang fährt, ist viel lauter und rappeliger unterwegs als so ein Zug.

Ein paar Mal über die eigenen Lippen schlecken, mal herzhaft gähnen, so lässt sich der Stress leicht überstehen, wenn man immer zwischen riesen großen Füssen liegen darf.
Verschiedene Fahrstühle waren ebenso wenig ein Problem wie der ganze Weg ins Büro. Da es ein Sonntag ist, habe ich im Büro niemanden kennengelernt, aber es gab etwas zu saufen und nach einer kurzen Pause durfte ich wieder zurück nach Hause fahren.
Leider weiß ich von der Rückfahrt eigentlich gar nichts mehr. Ich bin ins Koma gefallen, habe alles restlos verpennt.

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Die Ohren stehen

24. 11. 2017 ||| Das soll eine Nachricht sein: Heute standen meine Ohren gleich nach dem Wecken senkrecht in die Luft und sind noch nicht einmal wieder umgefallen. Das kann nur eine besondere Bedeutung haben für jemanden, dessen erster Schäferhund fast ein ganzes Jahr gebraucht hat, um einen kleinen Knick ganz oben in einem Ohr herauszubekommen, und dessen Hovawart und Berner Sennenhund es nie geschafft haben, ihre Schlappohren stehen zu lassen.

Ich selbst finde es nicht so wichtig, denn
        1. sehe ich es selbst gar nicht und
        2. hat mein Spielkamerad im Flurspiegel jetzt auch schon Stehohren!

26. 11. 2017 ||| Was meine Menschen erst heute Morgen entdeckt haben ist, dass ich schon zwei neue Schneidezähne im Oberkiefer habe. Tja, bei mir ist eben alles ein bisschen früher als bei anderen: ich kann schon alleine auf der Rückbank im Auto warten, ohne die Polsterung zu zerrupfen; ich halte mich an die Regeln, welche Zimmer ich betreten darf und welche nicht; ich spiele einfach weiter auf dem Teppich, wenn Herrchen Silvesterfeuerwerke über alle Lautsprecher krachen lässt; ich setze mich hin, bevor ich über die volle Futterschale herfalle; ich darf in der Hundeschule bei den Älteren mitlaufen, weil nur mit den Babies spielen zu doof ist, und nachts gehe ich von alleine in meinen Käfig und irgendwann später lege ich mich unter den Schreibtisch oder mitten auf den Teppich, weil ich mich jetzt frei im Zimmer bewegen darf.
Es geht das Gerücht, aus mir könne mal was werden!

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